Lesewettbewerb der Klassen 6b, 6c und 6d

 

Die drei Klassen 6b, 6c und 6d haben an einem Lesewettbewerb zum Film "Lippels Traum " teilgenommen. Dabei musste der Anfang einer Geschichte weiter geschrieben werden. In einer klasseninternen Ausscheidung wurden die drei besten Geschichten von den Schülerinnen und Schülern der Klasse ausgewählt. Heute nun traten die Klassenbesten gegeneinander an und lasen die Geschichten einer unabhängigen Jury vor.

Insgesamt wurden sehr schöne und unterschiedliche Geschichten vorgetragen. Ein paar Eindrücke des Wettbewerbs und die Gewinnergeschichte sehen und lesen Sie im folgenden. Hier nun zunächst der Start der Geschichte:

Die geheimnisvolle Insel

„Lippel, jetzt knips endlich das Licht aus“, sagte Lippels Mutter. „Du kannst nicht endlos lesen. Du hast morgen Schule!“ „Nur noch die eine Seite!“, bat Lippel. „Der Anfang von meinem neuen Buch ist so spannend.“ „Gut. Aber in drei Minuten komme ich und mache das Licht aus“, sagte seine Mutter.„Ja, gut“, sagte Lippel und las:

Am 26. Mai 1767 näherte sich das englische Postschiff „Antilope“ einer Insel, die auf keiner Seekarte verzeichnet war. Da das Trinkwasser an Bord zur Neige ging, ließ Samuel Nicholson, der Kapitän, das Schiff in eine ruhige Bucht steuern und dort anlegen. Dann schickte er vier seiner Männer an Land mit dem Auftrag, nach einer Quelle und sauberem Wasser zu suchen. Wenn die vier Männer Wasser gefunden hatten, sollten sie ein weit sichtbares Feuer entzünden, das man vom Schiff aus sehen konnte. Dann würden der Steuermann und zehn seiner Leute mit Fässern und Tonnen aufbrechen, um das begehrte Trinkwasser zu holen. Die Schiffsbesatzung hielt immer wieder Ausschau nach dem vereinbarten Feuerzeichen. Aber man wartete vergeblich. Als die vier Männer weder am Abend noch in der darauf folgenden Nacht zurückgekehrt waren, machte sich am nächsten Morgen der Kapitän selbst auf die Suche nach den Vermissten. Begleitet wurde er von seinem ersten Offizier und seinem Sohn Peter, der als Schiffsjunge auf der „Antilope” mitgefahren war. Dichter Wald säumte das Ufer der Insel. Die drei bahnten sich einen Weg durchs Unterholz. An geknickten Zweigen, beiseite geräumten dürren Ästen und niedergetrampeltem Gras konnten sie erkennen, welchen Weg die vier Männer am Vortag genommen hatten. Sie folgten ihren Spuren. Plötzlich blieb Peter stehen. "Was ist los“, fragte sein Vater. „Was hast du?“ „Habt ihr auch dieses merkwürdige Geräusch gehört?“, fragte Peter. Sein Vater lauschte. „Ich höre nichts“, sagte er. „Du musst dich täuschen.“ So weit war Lippel gerade gekommen, als seine Mutter wieder ins Zimmer schaute. „So, jetzt ist aber Schluss“, sagte sie. „Gute Nacht, Lippel. Schlaf gut!“ Damit knipste sie das Licht aus. Lippel protestierte: „Du bist ja genauso gemein wie Frau Jakob“, sagte er. Seine Mutter lachte. „Immerhin nehme ich dir dein Buch nicht weg“, sagte sie. „Morgen darfst du gerne weiterlesen. Oder aber du musst die Geschichte eben weiterträumen.“ „Keine schlechte Idee“, antwortete Lippel, drehte sich auf die Seite und war kurz darauf eingeschlafen. Und schon war es, als hörte er die Urwaldbäume rauschen, hörte das Kreischen der Papageien und roch den Duft der fremdartigen Blumen. Und plötzlich hörte er auch dieses sonderbare Geräusch – und war mitten in seiner Geschichte. „Peter hat recht“, rief Lippel. „Hören Sie es wirklich nicht, Herr Kapitän?“ „Wo kommst du denn her?“, fragte Peter erstaunt. „Ist doch egal“, sagte Lippel. „Meint ihr nicht, dass wir diesem Geräusch nachgehen sollten?“ „Nun höre ich es auch“, sagte der erste Offizier. „Merkwürdig: Das Geräusch kommt immer näher!”

 

Die Jury

 

Dies ist die Gewinnergeschichte:

Lippel schlug vor: „Kommt lasst uns da lang gehen!“ Sie gingen Lippel immer hinterher. Plötzlich kamen sie in einem Dorf an. Lippel sagte: „Wo sind wir?“ Keiner antwortete. Auf einmal stand eine Hexe mit zwei Köpfen und ein Dorftrottel vor Lippel. Der Dorftrottel kicherte: „Kuckt mal ich habe eine Mütze, die kann bimmeln!“ Lippel fragte: „Wer seid ihr?“ Die Hexe mit den zwei Köpfen antwortete: „Wir heißen Nippel!“ Der Dorftrottel sang: „Und ich heiße Sippel!“ Daraufhin fragte Lippel genervt: „Habt ihr vier Männer gesehen?“ „Ja“, meinte die Hexe. Der Kapitän sagte mit russischem Akzent:  „Wo sind die denn lang gegangen?“ Der Dorftrottel antwortete: „Die haben wir in ein Verlies geworfen!“ Peter meinte böse: „Warum denn?“ „Weil die unser Wasser klauen wollten !“, erklärte die Hexe. Lippel forderte: „Lasst unsere Männer wieder frei!“ Die Hexe sagte: „Okay, wir lassen eure Männer frei, wenn ihr den Drachen tötet, der unserer Dorf bedroht. Wir haben große Angst.“ „In Ordnung, wir töten den Drachen, aber wir wollen, dass unsere vier Männer mitkämpfen und wenn wir gewinnen, dann wollen wir vier Fässer Trinkwasser!“, erwiderte der Kapitän. Die Hexe meinte: „Okay!“

Sie gab jedem ein Schwert und eine Rüstung. Dann brüllte die Hexe:  „Los! Wir müssen zum Drachen gehen!“ Sie gingen zum Drachen. Der Drache war groß und

schleimig und hatte riesige rote Augen. Außerdem konnte er Feuer speien. Dann rief der Dorftrottel: „Auf die Plätze fertig los!“ Lippel und die anderen liefen auf den Drachen zu und schnitten ihm den Hals ab. Plötzlich standen vier Fässer Trinkwasser vor Lippel. Lippel und die anderen gingen glücklich zum Schiff. Dann wachte Lippel auf.